Jobchancen für Psychologen
Zuletzt aktualisiert: October, 2024
Psychologen finden in einer Vielzahl von Branchen und Bereichen berufliche Perspektiven. Bei den vielfältigen Tätigkeiten von Psychologen geht es aber oft nicht um psychische Probleme oder therapeutische Arbeit.
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Die Breite der Beschäftigungsmöglichkeiten ist neben der Zunahme psychischer Erkrankung und der damit verbundenen Notwendigkeit, diese mit qualifiziertem Personal zu begegnen, sicher einer der Gründe dafür, dass die Arbeitslosenquote in den vergangenen Jahren unter Psychologen stets niedrig ausfiel.
Die Arbeitslosenquote unter Psychologen liegt bei gerade einmal 2,3%
2024 lag sie mit 2,3% noch unter der ohnehin schon niedrigen Quote von 2,5% von Akademikern insgesamt. Die Beschäftigungsaussichten sind also sehr gut, auch wenn es gerade bis zum ersten Job als ausgebildeter Psychologe manchmal eine Weile dauern kann.
Angehende Psychologen haben dabei schon während des Studiums Möglichkeiten, ihre zukünftigen Erfolgschancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, indem sie zum Beispiel ein Auslandssemester einplanen, da die dabei gewonnene interkulturelle Erfahrung von Arbeitgebern häufig geschätzt werden.
Aber auch absolvierte Praktika in psychologischen Tätigkeitsbereichen sind ein gutes Argument bei einer späteren Bewerbung. Wer weitere Anreize sucht, hätte auch außerhalb des heimischen Arbeitsmarktes gute Perspektiven: Psychologen sind beispielsweise in skandinavischen Ländern, insbesondere Schweden, sehr gefragt.
Der Masterabschluss als Zugang zum Arbeitsmarkt
Die überwiegende Mehrzahl der Stellenangebote für Psychologen verlangt von Bewerbern einen Masterabschluss (oder ein Diplom). Gleichzeitig sind die Plätze für Masterstudiengänge beschränkt. Eine Ergänzung oder Alternative zu den staatlichen Universitäten bieten hier private Hoch- und Fernhochschulen (wie z.B die HS Fresenius).
Eine Spezialisierung im Masterstudium -z. B. Wirtschafts- oder Klinische Psychologie– macht insbesondere dann Sinn, wenn man eine genaue Vorstellung davon hat, in welchem Bereich man als Psychologe arbeiten möchte.
Auch gibt es unter Berufstätigen mit einem Masterabschluss gegenüber solchen, die “nur” einen Bachelorabschluss vorweisen können, eine im Durchschnitt höhere Jobzufriedenheit.
Im Hinblick auf die Kosten für ein Masterstudium sollte bedacht werden, dass dessen erfolgreicher Abschluss sich positiv auf das Einstiegsgehalt auswirkt und zudem bessere Aussichten auf Positionen mit größerer Verantwortung und Leitungsfunktionen eröffnet.
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Tätigkeitsfelder von Psychologen
Gesundheitswesen
Der Hauptbereich, in dem Psychologen Beschäftigung finden -und zwar als angestellte oder selbständige Psychologen- ist das Sozial- und Gesundheitswesen. Dabei können sie ihre Tätigkeit in einer Reihe verschiedener Umgebungen oder Einrichtungen ausüben: z. B. in Krankenhäusern, in Rehabilitations-, psychiatrischen oder psychotherapeutischen Kliniken, in Beratungsstellen -und nicht zuletzt in der eigenen Praxis.
Apropos “eigene Praxis”: überhaupt ist der Anteil der Selbständigen unter Psychologen sehr hoch; dies gilt für diejenigen, die im therapeutischen wie in vielen anderen Bereichen arbeiten, gleichermaßen.
Tätigkeiten in diesem Umfeld sind unter anderem Diagnostik und Therapie psychischer Störungen, aber auch die Prävention und Gesundheitsförderung und die Beratung von Patienten sowie deren Angehörigen.
Voraussetzung für die therapeutische Arbeit ist eine Therapieausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten oder zum Psychologischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten an einem anerkannten Ausbildungsinstitut. Diese Ausbildung kann in Vollzeit oder berufsbegleitend in Teilzeit erfolgen.
Wichtig: Ist die klinische Psychologie keine Bestandteil des Bachelor & Masterstudiums, dann bleibt dir der Zugang zur Therapeutenausbildung verwehrt.
Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie
Ein vielfältiger Bereich sowohl in Hinsicht auf die Art der Betätigung als auch die Bandbreite möglicher Arbeitgeber ist auch die Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie.
Arbeits- und Organisationspsychologen arbeiten zum Beispiel in der Organisationsberatung und im Personalwesen.
Neben der Beschäftigung in der freien Wirtschaft sind dabei auch Tätigkeiten in der öffentlichen Verwaltung und bei Verbänden weit verbreitet. Hinzu kommen soziale Einrichtungen und Krankenhäuser.
Arbeitspsychologen beraten bei bestehenden Problemen am Arbeitsplatz und bieten passende Lösungen für diese an. Sie machen Vorschläge für Verbesserungen von Arbeitsabläufen in Organisationen und Betrieben und bemühen sich um Prävention im Hinblick auf gesundheitliche Beeinträchtigungen zum Beispiel in Form von Aufklärung über eventuelle Belastungen.
Zu den Voraussetzungen einer Berufstätigkeit als Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologe gehört in der Regel eine entsprechende Schwerpunktsetzung während des Studiums. Hilfreiche Zusatzqualifikationen sind das Coaching und der Erwerb von Moderationstechniken. Wer in diesem Bereich Unternehmen beraten möchte, dem wiederum stehen wirtschaftswissenschaftliche und Kenntnisse im Management gut zu Gesicht.
Psychologen in Forschung und Lehre
Eine nicht unerhebliche Zahl von Psychologen arbeitet in Forschung und Lehre als wissenschaftliche Mitarbeiter, Doktoranden und Dozenten an Universitäten und Fachhochschulen. Forschungsaufgaben gibt es aber auch im Sozial- und Gesundheitswesen, in der Verwaltung und in der privaten Wirtschaft.
Und Forschungsprojekte gibt es für alle Grundlagen- und Anwendungsfächer der Psychologie. Hilfreich für die Aussicht auf eine dauerhafte Tätigkeit in der Forschung ist für Psychologen eine Promotion.
Für eine Lehrtätigkeit bietet sich außerhalb von Hochschulen nicht zuletzt der weite Bereich der Erwachsenenbildung an.
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Pädagogische Psychologie
Einen Arbeitsbereich mit wachsender Bedeutung finden Pädagogische Psychologen vor. Sie sind im pädagogisch-psychologischen Schnittstellenbereich von Bildung, Erziehung, Unterricht und Förderung tätig. Dies können sie etwa als Schulpsychologen, Lerntherapeuten oder auch als Berufs- und Bildungsberater tun.
Durch die Studien zu Schulleistungen, die in den zurückliegenden Jahren vorgelegt wurden und großes öffentliches Interesse fanden, ist insbesondere die Frage aufgeworfen worden, wie Lehr- und Lernprozesse optimiert werden können. Die ist ein Bereich, in dem die Pädagogische Psychologie wesentlich zu Lösungsansätzen beiträgt.
Die Beschäftigung von Pädagogischen Psychologen findet typischerweise in Bildungseinrichtungen und Beratungsstellen statt. Schnittmengen gibt es dabei beispielsweise mit der Arbeits- und Organisationspsychologie im Hinblick auf Lernprozesse oder im Trainings- und Weiterbildungsbereich generell.
Die Pädagogische Psychologie kann als Schwerpunkt sowohl in Bachelor- als auch in Masterstudiengängen gewählt werden. Die Anbieter der jeweiligen Studiengänge weisen dies bei der Übersicht über die Studieninhalte entsprechend aus.
Psychologen in PR, Marketing, Markt- und Meinungsforschung und Werbung
In der Meinungs- und Marktforschung und benachbarten Bereichen sind Psychologen gefragt, da sie über umfangreiche Kenntnisse in der Statistik und im Bereich von Methoden verfügen. Tätigkeiten können hier Meinungsumfragen (einschließlich Onlinebefragungen), das Untersuchen von Konsumentenverhalten, die Analyse der Wirkung von Werbung, von Konsumentenurteilen und Kauf- und Freizeitverhalten sein.
Weitere Tätigkeitsbereiche für Psychologen mit speziellen Ausrichtungen
Psychologen stehen eine große Zahl von Anwendungsgebieten oder Spezialisierungsrichtungen offen. Im Folgenden sollen davon nur einige in Auswahl vorgestellt werden. Doch schon an diesen einigen Beispielen zeigt sich -neben den ausführlicher behandelten Bereichen oben- die Vielfältigkeit psychologischer Tätigkeit.
Forensische und Kriminalpsychologen arbeiten zum Beispiel an Gerichten oder in Justizvollzugsanstalten, wo sie als Sachverständige Gutachten zu Themen wie Glaubwürdigkeit, Schuldfähigkeit, Rückfälligkeit, Sorgerecht und Kriminal- und Gefährlichkeitsprognose erstellen. Eine Weiterbildung in Rechtspsychologie bietet die Deutsche Psychologen Akademie an.
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Verkehrspsychologen beurteilen die Fahreignung verkehrsauffälliger Personen (Stichwort: „Idiotentest“) und arbeiten in der Rehabilitation und der Nachschulung. Hinzu kommen die Bereiche der Verkehrserziehung, der Unfallforschung und Verkehrsplanung und weitere. In diesen Kontexten ergeben sich Beschäftigungsmöglichkeiten bei TÜVs, anderen Begutachtungs- und Beratungsstellen, Fahrschulen und bei Schaden- und Unfallversicherungen.
Sportpsychologen betreuen sowohl Leistungs- als auch Freizeitsportler. Das von ihnen erstellte mentale Training gilt dem Ziel der Leistungsoptimierung. Zudem kommen Sportpsychologen auch in der Rehabilitation zum Einsatz. Sie finden Arbeit in Fitnesszentren und bei Sportverbänden und -vereinen.
Gehalt
Was verdienen Psychologen?
Wer sich für ein Psychologiestudium und eine sich daran anschließende berufliche Tätigkeit als Psychologe interessiert, will in der Regel auch wissen, wie seine Verdienstmöglichkeiten im Beruf aussehen. Das Studium ist schließlich auch eine Investition, die sich nach Möglichkeit auszahlen soll.
Wie in anderen Jobs steigt auch bei Psychologen das Arbeitseinkommen tendenziell mit wachsender Berufserfahrung. Als Einstiegsgehalt sind rund 3000 Euro monatlich (brutto) realistisch, in einigen Bundesländern auch etwas darunter, in anderen zum Teil deutlich darüber. Um 4000 Euro (oder mehr) zu verdienen braucht es in der Regel einige Jahre Berufserfahrung, und natürlich ist das Einkommen auch von der Rangordnung der jeweiligen Position im Unternehmen oder einer sonstigen Institution abhängig.
Zudem bleiben die Einkommensunterschiede bei Psychologen zwischen den Bundesländern auch bei langjähriger Berufstätigkeit bestehen. Große Schwankungen des Einkommens gibt es erst recht unter selbständigen Psychologen.
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